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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Die Urne

Bei der Wahl der Urne haben Sie viel Spielraum © Fredrik von Erichsen / picture alliance

Einer der berührendsten Augenblicke ist das Abschiednehmen. Wenn ein lieber Mensch, ein naher Angehöriger oder ein Bekannter stirbt, dann ist es in der westlichen Welt guter Brauch, dass dieser würdevoll beigesetzt wird. Dabei unterscheidet man die Erdbestattung der Leiche oder aber die Feuerbestattung. Die Feuerbestattung gewinnt vor allem im deutschsprachigen Raum immer mehr an Bedeutung:

Die sterblichen Überreste in Form der Asche werden dann in einer Urne aufbewahrt, die in das Grabes herab gelassen wird. So entstehen ein würdevoller Platz zum Trauern und ein sicherer Aufbewahrungsort für die Überreste. Alternativen zum Urnengrab stellen das Kolumbarium und die Urnenstele dar, bei denen die Urne oberirdisch und oft sichtbar aufbewahrt wird. Die Urne wird in Mitteleuropa bereits seit mehr als 4.000 Jahren genutzt.

Beständiges Material für die Urne bevorzugt

Grundsätzlich wird die Urne aus einem beständigem Material wie Metall, Keramik oder Stein hergestellt. Da die Urne in Deutschland für mehrere Jahrzehnte auch oberirdisch aufgestellt werden durfte, war es oftmals üblich, Gesteine zu nutzen. Da das oberirdische Aufstellen in Stelen oder Kolumbarien eine Möglichkeit darstellt, ist die Verwendung von wetterfesten und nicht verrottenden Materialien für eine Urne geblieben, da nicht alle Stelen und Kolumbarien vor dem Wetter geschützt sind.

Die Urne kann im Aussehen variieren

Die Regel ist, dass eine Urne schlicht gehalten ist und dennoch eine gewisse Würde ausstrahlt. Natürlich können auf Kundenwunsch hin auch Modelle erworben werden, die in besonderer Weise mit Motiven wie Blumenranken oder einem Kreuz verziert sind. Je nach Modell und Material fallen auch die Preise für eine Urne unterschiedlich aus. Die günstigsten Urnen gibt es bereits ab etwa 100 Euro, nach oben hin sind in Abhängigkeit von Kundenwunsch und Anbieter alle Preise möglich. Da die Bestattung auf Naturfriedhöfen im mitteleuropäischen Raum immer mehr an Popularität gewinnt, ist inzwischen auch die Urne aus ökologisch abbaubarem Material erhältlich. Sie kann dank eines verrottenden Materials wie Holz auch in freier Natur unter den Boden gebracht werden, ohne dauerhaft nicht abbaubare Rückstände zu verursachen. Auch für die Seebestattung gibt es spezielle wasserlösliche Urnen, die rückstandsfrei verschwinden und oft mit maritimen Motiven verziert sind.

Besonderheiten für den Einsatz einer Urne

Vorschriften für die Gestaltung und der Größe einer Urne gibt es in Deutschland nicht. Allerdings existiert die sogenannte Friedhofspflicht. Diese besagt, dass eine Urne generell auf einem Friedhof beigesetzt werden muss und nicht mit nach Hause genommen werden darf. Einige Hersteller haben darauf reagiert und bieten deshalb sogenannte Miniurnen an. Diese werden in Größe eines Salzstreuers produziert und gestatten es, dass Angehörige einige Aschepartikel in direkter Nähe auch zu Hause aufbewahren zu können. Dieses Vorgehen ist allerdings nach wie vor in Deutschland illegal.